Great Ocean Road

Great Ocean Road

Die Great Ocean Road befindet sich im Süden von Australien, zwischen Torquay, 1h südlich von Melbourne und Allansford, 10km neben Warrnambool. Die Straße ist 243km lang und folgt mehr oder weniger der Küste. Um Port Campbell befinden sich die bekannten 12 Apostel, die bei genauem nachzählen zurzeit zwischen 7 und 15 sind. Je nachdem welchen Felsen man in welchem Radius dazuzählt. Die Great Ocean Road wurde lange geplant, und als 1918 die Soldaten aus dem 1. Weltkrieg zurückkamen, wurde die Route aus der Schublade geholt und begonnen. Teils staatlich finanziert, teils durch die Gemeinden, teilweise auch durch gemeinnützige Vereine und Spendenaktionen. Angefangen wurde die Straße als Arbeitsbeschaffungsmaßname für die über 3000 Soldaten aus dem Staat Victoria. Hier konnten die heimgekehrten Soldaten Arbeiten und ihr Kameradschaftliches Leben genießen.

Das Kriegsdenkmal Great Ocean Road wurde in seiner Gesamtlänge erst 1932 fertig. Primär erinnert nur derTorbogen in der Nähe von Torquay daran, dass es sich um die Great Ocean Road und ein Kriegsdenkmal handelt, dass nebenbei noch die Ortschaften entlang der Küste verbindet.

Port Campbell

Von Adelaide über den Southern Ocean Drive kommend, bin ich natürlich die Route “falsch herum” gefahren. Von Tower Hill über Warrnambool mit einem Hostel in Port Campbell. Allansford habe ich so gegen 5 passiert, da meinte das Navi 56km und 45 minuten Fahrzeit. 3 Stunden später bin ich dann im Hostel angekommen, das um 20 Uhr die Rezeption schließt.

Die ersten Kilometer sind noch recht flüssig gegangen, Das Navi schlug 20km bis Port Campbell vor, als die Wegweiser mit “Bay of Islands” anfingen. Eine schicke Felsansammlung, die da so vor der Küste im Meer rumsteht. Vom Parkplatz aus kann man sich noch ein paar Meter die Füße vertreten, bis man an einem der Aussichtspunkte angekommen ist.

Der nächste Zwischenstopp 2km weiter ist die “Bay of Martyrs” mit weiteren Felsen im Wasser und steiler Klippe. Danach kommt ein Punkt “The Grotto”, eine Einkerbung in die Klippe, an deren Auslass ein ca 4-8m dicker Tunnel im Stein ist. Hierher bin ich bei nacht nochmal gekommen, um ein paar Sterne durch die Brücke zu fangen. Ich finde das Foto ist gut geworden.

Die “London Bridge” ist leider eingestürzt, trotzdem erinnern hier noch ein paar Felsen im Wasser, dass das mal eine Brücke gewesen sein könnte. Die Wellen, Gezeiten und die Zeit machen halt jeden Felsen klein.

Oder wie Gollum in Herr der Ringe schon als Rätsel wusste

Etwas, das alles und jden verschlingt:
Baum, der rauscht, Vogel, der singt,
frisst Eisen, zermalmt den härtesten Stein,
zerbeist jedes Schwert, zerbricht jeden Schrein,
schlägt Könige nieder, schleift ihren Palast,
trägt mächtigen Fels fort als leichte Last.

Nach “The Arch”, einem kleinen Torbogen der in der Brandung steht und schick aussieht, konnte ich fast ohne weiteren zwischenstopp die letzten 6km nach Port Campbell zurücklegen. Im Hostel schaut es recht gemütlich aus. Den Sonnenuntergang bei den Aposteln konnte man mir aufgrund von Tourimassen eher abraten. Ich bin dann die 100m zum Strand um den Sonnenuntergang zu erwischen, der sich zwischen Checkin, Dusche und Abendbrot klammheimlich angeschlichen hat.

Der Sternenhimmel hat mir am Vortag schon gefallen. Den muss ich mir einfach nochmal anschauen. Wohin zum Sternegucken und abschießen? The Grotto fand ich sehr beeindruckend, und die Versuchung einen Stern in dem Torbogen zu sehen ist toll 🙂 Die Strecke nachts zu fahren ist nochmal was ganz anderes. Kein Licht und keine Straßenlaterne und die Büsche reichen bis zur Straße, aus denen jederzeit ein Känguruh hüpfen kann. Gruselig schaut the Grotto bei Nacht aus, gut dass ich eine Taschenlampe dabei habe. Damit lassen sich auch wunderbar die Klippen auf den Fotos beleuchten.

Apollo Bay

Küste mit den Aposteln

Den Sonnenaufgang habe ich um 06:20Uhr mit ca 20 anderen Personen an den 12 Aposteln genossen; jeder Apostel stellt einen Fels in der Brandung dar. Bei genauerem nachzählen sind es zurzeit wahlweise 7 oder 15 Apostel. Es gibt ein paar Stummel, die man mitzählen kann, und in etwas mehr Entfernung stehen auch noch einige rum. Ab und an werden die Felsen gespalten, abgetragen oder aus der Klippe herausgetrennt. Daher ändert sich ihre Zahl öfter mal.

Der Sonneaufgang war sehr schön, zuzusehen wie die Sonne hinter der Klippe aufgeht und im Lauf der Zeit die Apostel anstrahlt. Uns haben dann noch ein paar Delphine im Wasser zugewunken, um die Zeit abzukürzen.
2km daneben gibt es die Gibbsons Steps, 86 Stufen zum Strand an der Klippe herunter. Hier kann man die Brandung am Strand genießen, oder nochmal zu den Aposteln zurückblicken.

Zwischen Port Campbell und den Aposteln gibt es noch das “Loch Ard Gorge”. Eine kleine sehenswerte Bucht, vor der ein Schiff gesunken ist. 2 Überlebende sind laut der Story in die Bucht getrieben worden. Das Meer ist hier sehr ruhig, es kommt auch nur durch einen ca 10m breiten Spalt in der Klippe in die Bucht. Der Sandstrand ist schön weich und am Ende des Strandes gibt es einige Tropfsteine in der Klippe.

Natur Pur

Weiter geht die Fahrt Richtung Apollo Bay. Die Ocean Road verlässt hier aber die Küste und führt etwas landeinwärts. Damit sieht man meistens nur Steppe und Sträucher entlang der Straße.

Melba Gully ist ein schöner Zwischenstopp für eine kurze Wanderung durch den tropischen Farn und Regenwald. Eine wilkommene Abwechslung, die Füße zu zertreten und ein paar Riesenbäume zu sehen.

Auf der Landkarte stehen die Tripple Falls sehr groß geschrieben, also habe ich die Ocean Road verlassen und die Wasserfälle gesucht. Die liegen hinter dem Baumwipfelpfad “Otway fly treetop”. Für die Tripple Falls gibt es einen 30min Rundweg, und einen einfachen 1h hin und rück weg zu einem 2. Wasserfall. Den 2. Wasserfall fand ich fast beeindruckender. Man sieht ihn zumindest fallen.

Beide Wasserfälle sind nur aus der Ferne zu sehen, man kommt nicht nahe ran. Die tripple Falls verstecken sich soo gut im Regenwald, dass man sie kaum sieht. Dafür stehen einige Riesenbäume im Weg herum und auf dem Weg sind mir mehrere rote Papagaien ausgewichen.

Leuchtturm mit Geschichtspark

Zurück auf die Ocean Road, und weiter zum Cape Otway Lighthouse, dass soll ja sehenswert sein. Der Wald und die Straße dorthin auf jedenfall. Je näher man dem Leuchtturm kommt, desto mehr tote weiße Bäume stehen herum. Die Ranger im Cape Park meinten, die Koalas stürzen sich nurnoch auf eine Eukalyptussorte und es waren zuviele eingeschleppte Koalas auf der Fläche. Ungefähr 4 Koalas pro Baum, gesund sind 4 Bäume pro Koala.

Der Leuchtturm ist in einem Park mit diversen Gebäuden als kleines Freilichtmuseum eingesperrt. Es gibt ein paar Geschichten zum Leuchtturm, zur Unterhaltung des Leuchtturms und der angesiedelten Schule sowie den lokalen Aboriginees. Es gibt einen 2.Weltkrieg Bunker und einige Geschichten dazu. Einige Seeminen sind entschärft als Andenken aufgebahrt.

Neben dem alten Leuchtturm steht ein neuer Leuchtturm, um den heutigen Anforderungen für die Schiffart zu genügen, sollten mal wieder die Satelitenortung spinnen.

Woran erkennt man eigentlich einen Koala im Baum? An den 30 Touristen um den Baum; ebenfalls an den 4 Autos die auf der ansonsten leeren Straße herumstehen und 20 Menschen die in den Baum starren.

Ich glaube nächstes mal würde ich mir den Park sparen, und evtl. den Wanderweg mit Ausblick auf den Leuchtturm nehmen.

Apollo Bay

Ankommen und ins Bett fallen 😉 Ach ne, noch kurz den Strand anschauen, ist ja erst 6.

Der nächste Morgen lädt mit Yoga am Strand ein. Klingt schick, sind entspannende 45min Dehnübungen, mit Meer, Wellen, Sand und Steinen um mich herum. Soo lässt sich der Morgen aushalten. Danach im Riff schnorcheln gehen war schick, wobei es aufgrund des starken Wellengangs etwas ungemütlich war.

Torquay

Weiter ging die Fahrt nach Torquay, der Surfmetropole in Australien. Und dem Ende der Ocean Road. Zwischen Apollo Bay und Torquay kommen mehrere schöne Strände und Stopps. An einem gab es Vogelfutter zu kaufen, um Papagaien zu füttern. Herrlich, dem Schauspiel zuzusehen, wie 20 Leute sich darum schlagen, wer den Papagai – es waren 3 im Baum gesessen – auf die Hand gelockt bekommt zum Füttern.

Lorne

Die Aussichtsplattform in Lorne ist ganz schick, mit Blick auf einen sich meandernden Sandfluss ins Meer. Hier geht auch die Abzweigung zum Erskine Wasserfall weg. Der Wasserfall ist toll, 50m zur Aussichtsplattform, 200 (Höhen)meter runter bis zum Wasserfall. Der Wasserfall fällt laut Schild 30m. Aufgrund der einfachen Zugänglichkeit ist er auch sehr gut besucht. Das Wasserbecken unter dem Wasserfall schaut leider sehr schmutzig aus.

Memorial Arch

Vor Torquay kommt der Memorial Arch, der Gedenkbogen, der an den ersten Weltkrieg erinnert und den Bau der gesamten Strecke beschreibt. Der Bogen wurde mittlerweile zum 3. mal neu errichtet und anscheinend jedesmal verschoben. Mal wurde die Straße breiter, der Bogen höher.

Torquay

Spontanbuchungen im Hostel können leider auch ins Auge gehen, das günstigste was ich für die Nacht fand, war in Ballarat, ca 100km im Landesinneren für 120A$ statt 30-40A$ für das Hostel.

Daher bin ich 2 Tage später nochmal vorbeigekommen, um Surfen zu lernen. Wobei ich eher behaupten würde, ich habe 2h gelernt, wie man vom Brett fallen kann. Wenn es mir gelingt, auf dem Brett zu stehen, ist die Welle zu ende bis ich stehe. Wer surfen möchte, sollte vielleicht so 100Liegestützen am Stück schaffen, dann ist die Ausdauer auch gegeben 😉 Ich bin nach 2 Stunden bedient.

Ballarat

Im Hinterland des Staates Victoria befindet sich Ballarat. Die Stadt ist seit 1850 sehr bekannt.Hier fing der Goldrausch von Australien an, der Goldsucher aus aller Welt angelockt hat. Es wird gemunkelt, dass der Goldrausch hier größer war, als der Goldrausch in Kalifornien und komplett Amerika zusammen. Ein Highlight in Ballarat ist der Vergnügungspark Sovereign Hills, in dem sie eine “historische” Goldgräberstadt mit entsprechend gewandetem Personal aufgebaut haben. Es gibt einige schicke Vorführungen, etwa die Versteigerung. Es wird die Ehefrau versteigert – was wohl in England lange zeit Brauch war, aber 1800 schon lange nicht mehr legal und eher Randerscheinung. Hauptpunkt war, dass sich beide zum Gespött machen mussten, um die Ehe aufzulösen. Der Bieter war vorher schon bestimmt. 1800 war die Frau quasi Eigentum des Mannes.

Auch schön anzusehen ist das Schauspiel, wie die Polizisten die Goldsucher dängeln. Wer keine gültige Goldgräberlizenz hatte, musste schwere strafen zahlen – von denen der Polizist 10% bekam – quasi eine Verdopplung seines Gehaltes.

Es gibt die Möglcihkeit, im Fluss Gold zu waschen. Man findet erstaunlich einfach Gold. Ungefähr in der Größe eines Sandkornes, mit etwas Glück in der Größe von 4 Sandkörnern. Dank täglich beigesetztem Gold ist das auch weiterhin zu erwarten, so einfach Gold zu finden 😉 Mein Goldbestand dürfte sich bei den 2h Schürfen nur unwesentlich erweitert haben, ich gehe davon aus mein Handy enthält deutlich mehr Gold als ich gefunden habe.

Melbourne

Ende der Fahrt ist Melbourne. 100km von Torquay nach Melbourne, sollte in einer Stunde machbar sein. Die ersten 80-90km zumindest; dann fängt der Großstadtwahnsinn an. Für die letzten 10km braucht man nochmal mindestens 1h. Ich bin sooo froh, das Auto getankt bei Hertz abzustellen und ins Hostel zu wandern.

Auction his wife away in historic Goldtown Sovereignhill in Ballarat

Auction his wife away in historic Goldtown Sovereignhill in Ballarat
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4 Kommentare bei „Great Ocean Road“

  1. Tolle Eindrücke und super schöne Bilder. Der kleine Drache ist übrigens super! 🙂

    1. Danke 🙂 macht Spaß mit Draco zu reisen

  2. Gertrud Fiedler sagt:

    Hi, vielen Dank für die schönen Fotos und die Beschriftung
    Du hast einen schönen und auch lustigen erzähl Stiel
    Gute Reise bis zum nächsten Bericht ?

  3. ? dein Draco hält den Leuchtturm fest ? ein gelungenes Foto ?

Kommentare sind geschlossen.