Tasmanien Part 2

Und weiter geht die Bustour

Tag 4

Wir starten in Launceston, der irgendwie sekundären Hauptstadt von Tasmanien. Wir wollen am abend in Bicheno ankommen. Daher entfernen wir uns relativ zügig aus dem Norden und fahren zur Ostküste.

Ein Zwischenstopp erfolgt in der Bay of Fire. Hier haben wir viel spaß, gegen die Wellen zu springen. Der Sand unter den Füßen quietscht gelegentlich und müsste mal wieder geölt werden ;-). Die roten Felsen an unserem Strandabschnitt sind beeindruckend und wir haben Spaß, auf den Felsen herumzuklettern und lustige Fotos zu schießen. Es ist verlockend, von den Felsen zu springen, jedoch auch gefährlich nicht zu wissen was sich im Wasser befindet. Oder von einer Welle gegen die Felsen gedrückt zu werden 😉

Nachmittags noch ein viel zu kurzer Abstecher im Wildlife Sanctuary und dann weiter nach Bicheno.

Den Sonnenuntergang suchen wir vergebens in einigen höhergelegenenen Fesen. Dafür sind einfach zuviele Wolken im weg, trotzdem hat sich der Abendspaziergang gelohnt.

Tag 5

Zurück nach Hobart. Warte, jetzt schon? Die Reise ist echt schnell rum.

Also gut, wir machen noch einen kurzen 5stündigen Abstecher in Wineglass-Bay. Wir haben einige sportliche Leute dabei, die den kompletten Zirkel mit 11km laufen und 2-3 Strände sehen. Ich gehöre zu denen, die nur den Aussichtspunkt und Wineglass-Bay machen, und mit ebenfalls 11km zurückkommen. Unser Guide hat allen Angst gemacht mit dem Bergsteigen, dass man Wanderschuhe braucht, da alles rutschig ist. Unser einziger Bergsteiger ist auch nur mit Turnschuhen ohne Profil hoch, und kam mit 3 kleinen Schürfwunden wieder.

Wineglass Bay ist eine Bucht, die früher wohl gerne zur Waljagd verwendet wurde. Vom Aussichtsturm muss das Wasser Blutrot oder Weinrot ausgesehen haben nach einer Jagd, sodass die Bucht den Namen Wineglass-Bay bekam – da das Walblut so schön nach Burgunder Wein aussah. 20 Minuten Bergauf zum Aussichtspunkt, 40 Minuten vom Aussichtspunkt zum Strand treppab. Auf halber Strecke mümmelt ein Wallabe Gras am Treppenrand. Es interessiert sich für nichts außer seinem Gras. Von der Größe her vermutlich noch ein Jungtier

Der Strand ist sehr schön, ein großes Boot mitten in der Bucht war etwas weniger schön. Einige vereinzelte Camper haben ihr Zelt am Strand aufgeschlagen; das ist fast zum neidisch werden, den Sonnenaufgang in der Bucht aus dem Zelt heraus genießen und dann weiterschlafen.

Vereinzelt quietsch auch dieser Sandstrand. Einige Krabben und Oktopusse liegen am Strand herum und werden von den Vögeln gerne verspeist.

Tag 6

Start und Ziel sind Hobart. Heute geht es etwas mehr in die Kolonialzeit-Geschichte. Die zweitälteste Stadt von Australien hat natürlich auch etwas mit den Gefangenentransporten von England zu tun. Die meisten Gefangenen waren Arbeitslose, die sich in England ihren Lebensunterhalt stahlen, da die Industrialisierung die Arbeitsplätze reduzierte. Nach kurzer Überlegung gingen die Gefangenen erst nach USA, als diese selbständig wurden, gingen die Gefangenen halt nach Australien. Zuerst Sydney, dann Hobart. Melbourne war anfänglich zu schwierig, um dort eine Siedlung zu gründen. Die meisten “pflegeleichten” Gefangenen wurden an Siedler ausgeliehen, und hatten dort ein schönes Leben. Warum sollte ich auch als Siedler meine billige Arbeitskraft extra tyrannisieren, wenn sie doch gute Dienste leistet?

Das kam nur in den Briefen nach England irgendwann komisch, wenn die Gefangenen ein so gutes Leben haben. Also wurden sie nicht mehr an Siedler verliehen sondern mussten andere Projekte absolvieren.

Gefangene, die unebelehrbar waren, und wiederholt Straftaten in den Tasmanien begingen, kamen nach Port Arthur; eingesperrt auf einer Insel ca 8h mit dem Segelschiff von Hobart entfernt. Die 100m Breite Landverbindung wurde von Soldaten und Hundestaffeln bewacht.

Lediglich 15.000 Bücher standen in der Gefängnisbücherei für die Gefangenen zur Verfügung. Es kam der Gedanke auf, dass sowohl Bestrafung als auch Erziehung bei den Gefangenen notwendig sind. Bestrafung einfach weil wir das schon immer so gemacht haben. Erziehung, dass die Gefangenen nicht rückfällig werden und eine Zukunft haben. Erinnert an unser heutiges System. Auch wurden jugendliche nicht mehr mit erwachsenen in ein Gefängnis gesteckt, was den Erfolg hat, dass die Jugendlichen sich besser erziehen lassen.

Die Philosophie hatte dann auch einige Jahre später in England Einzug gehalten, und sich vermutlich in der gesamten westlichen Welt verbreitet. Evtl außer USA, bei denen bin ich mir nicht sicher was sie eigentlich tun.

Fazit

Auf der Bustour habe ich viele nette Menschen getroffen. Wir hatten viel Spaß mit der Reise. Die Wanderungen sind lustig, meistens viel zu kurz ;-). Nach einer Weile wandern vergesse ich das Beobachten der Natur und schaue nurnoch auf den Weg. Dafür ist es um so toller, wenn dann ein Tier durchs Geäst huscht und mich daran erinnert, dass es auch noch Tiere hier gibt.

Ein riesen Nachteil von Bustouren, ich habe so viel in so kurzer Zeit erlebt, dass ich die hälfte davon nicht verarbeiten kann und somit die meisten Plätze nurnoch als Foto in Erinnerung habe. Dafür war die Zeit insgesamt sehr Lustig, und das einzige was übrig bleibt ist eine gute Zeit, ein positives Gefühl und viele Fotos.

7 Kommentare bei „Tasmanien Part 2“

  1. Gertrud Fiedler sagt:

    ? ich wollte ich wäre Der kleine rot – blaue Drache ? der überall mit hin reisen darf und die schönen Aussichten hat ?

    1. Leider bist du nicht ganz so handlich klein, und darfst im Rucksack mitreisen 😉 Deshalb musst du leider mit den Fotos von der Aussicht vorlieb nehmen :-*
      Du ersparst dir auch die kilometerlangen Wanderungen durch die Pampa.

      1. Die kilometerlangen Wanderungen sehen aber eigentlich ganz lustig aus. 🙂

  2. Dein Fazit trifft auch auf Autoreisen mit dem eigenen Fahrzeug zu. Ich bin immer wieder überrascht was ich alles gesehen habe wenn ich mir daheim dann die Fotos anschaue… 😉

    1. Stimmt, es ist immer witzig was man auf Fotos alles findet und sich denkt war ich da wirklich?
      Mit dem Auto finde ich es etwas einfacher zu wissen, wo ich war. Mit dem Bus fällt der Punkt Orientierung komplett weg finde ich.
      Dass man zuviel auf einmal sieht, ist wohl ein los des Reisens.

  3. SnapDragon sagt:

    i wonder what’s Drago announced in big room at Prison ^^

    1. Draco holding the big dragon prayer. He wish for all his gone cousins to come back. The small ones and the big ones 🙂

Kommentare sind geschlossen.